mgm auf der SCCON: Die Möglichkeiten der Unternehmensplattform Deutschland

Wie lassen sich Verwaltungsdienstleistungen mit dem Reifegrad 4 für Unternehmen umsetzen? In einem gemeinsamen Workshop der Länder Bayern, Schleswig-Holstein und von mgm wurde dies am Beispiel der Unternehmensplattform Deutschland (UP-D) auf der Smart Country Convention (SCCON) gezeigt.

Kurz & knapp

  • Bei der Veranstaltung wurde ein Halteverbotsantrag digital gestellt, bearbeitet und schließlich mit einer automatischen Bescheiderstellung abgeschlossen.
  • Für die Demonstration dieses technischen Durchstichs wurden existierende Systemlandschaften kombiniert.
  • Die Bescheiderstellung wurde von mgm während des Hackathons “SH:digital” realisiert.

Auf der Smart Country Convention (SCCON) war mgm gemeinsam mit Vertretern der Bundesländer Bayern und Schleswig-Holstein sowie dem Softwareanbieter IDALABS im Workshop „einFACH mal machen: Wie kann man mit M2M Unternehmen und Verwaltung verbinden?“ vertreten. Aufhänger des Workshops war die geplante Unternehmensplattform Deutschland (UP-D). Die soll es als Single-Point-of-Contact Unternehmen ermöglichen, alle wirtschaftsrelevanten Verwaltungsdienstleistungen medienbruchfrei und digitalisiert in einem durchgängigen Prozess abzuwickeln – eine zentrale Anlaufstelle mit integrierter Suchfunktion und benutzerfreundlicher Oberfläche.

Die praktische Live-Demonstration zeigte, wie Unternehmen Anträge bei der öffentlichen Verwaltung medienbruchfrei im Reifegrad 4 stellen und Bescheide erhalten können. Die SCCON, die vom 7. bis 9. November in Berlin stattfand, gilt als einer der wichtigsten Events für Akteure und Anbieter rund um den digitalen Staat und öffentliche Dienste in Deutschland. Die SCCON wird vom Branchenverband Bitkom unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) veranstaltet.

Existierende Systemlandschaften verbinden

Die Demonstration während des Workshops zeigte, dass die Komponenten für die Realisierung der UP-D bereits vorhanden sind und nur verknüpft werden müssen – am Beispiel eines Halteverbotsantrags:

  • Die Antragstellung fand mittels eines Bürgerkontos, in diesem Fall das OSI-Konto von Dataport, statt. Das Bayerische Unternehmensportal (BUP) eignet sich für einen deutschlandweiten Einsatz, da die Datengrundlage dem bundeseinheitlichen Standard entspricht. So kann es in der UP-D die Aufgabe eines interoperablen Verwaltungsportals erfüllen.
  • In der OZG-Cloud erfolgte die Sachbearbeitung in einem Allgemeinen Fachverfahren (Alfa). Das stellt eine Fallback-Lösung für Anträge dar, für die noch kein elektronisches Fachverfahren existiert.
  • Die Anbindung der Softwarelösung Smart Documents aus der OZG-Cloud heraus, ermöglichte eine automatisierte Bescheiderstellung. Die Übersendung an den Antragsteller erfolgte über das Postfach des Bürgerkontos. Dies entspricht den Anforderungen der Ende-zu-Ende-Digitalisierung und damit dem Reifegrad 4 aus dem Onlinezugangsgesetz.

Da viele Unternehmen solche Antragstellungen auch direkt aus der von ihnen genutzten Software durchführen möchten, führte IDALABS die Antragstellung in einer zweiten Demonstration über eine Schnittstelle aus seiner Software durch. Die Zustellung des Bescheids erfolgte hier ebenfalls über das digitale Postfach.

Direkte Weiternutzung eines Hackathon-Ergebnisses

Die Smart Documents-Anbindung an die OZG-Cloud ist ein Ergebnis des Hackathons „SH:digital“, der im September in Kiel stattfand. mgm befasste sich dort mit einem Use Case der Stadt Kiel, die circa 10.000 Halteverbotsanträge im Jahr bekommt und die Bescheiderstellung vereinfachen wollte. Die auf dem Hackathon erarbeitete Lösung: Die elektronisch vorliegenden Daten werden von der OZG-Cloud über eine Schnittstelle an Smart Documents geschickt. Dort fließen die Antragsdaten in ein Template mit Platzhaltern, aus dem dann der Bescheid als PDF generiert und an die OZG-Cloud zurückgesendet wird. Die Stadt Kiel will die Lösung für die Bescheiderstellung zeitnah in die Praxis übernehmen und rechnet mit einer Zeitersparnis von rund drei Arbeitsmonaten pro Jahr.

Die OZG-Cloud stellt Technologien und Beratung zur Verfügung, um vorhandene IT-Infrastruktur in den Bundesländern miteinander kompatibel und interoperabel zu machen. So ist gewährleistet, dass Kommunen ihre bisherigen Anträge weiterhin verwenden können. Der Cloud-Ansatz bietet durch seinen hohen Automatisierungsgrad eine Möglichkeit, das System allen Kommunen mit einem vertretbaren Aufwand zur Verfügung zu stellen. mgm ist als Softwareentwickler an dem Projekt beteiligt.

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