Roland Kreutzer wurde in den NEGZ-Vorstand gewählt und sagt, was ihm wichtig ist.

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum e. V. (NEGZ) hat seit gestern ein neues Vorstandsteam und eine angepasste Organisationsstruktur. Die Mitgliederversammlung in Berlin wählte dabei auch Roland Kreutzer, Partner der mgm consulting partners und dort Leiter Public Sector.

Bereits seit Sommer 2013 gibt es das NEGZ. Der Verein ist ein Netzwerk mit dem Ziel, einen unabhängigen Beitrag zur Digitalisierung des deutschen Staates zu leisten. Die aktuell über 160 Expertinnen und Experten kommen aus Behörden, öffentlichen Einrichtungen, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Unternehmen, die bei Digitalisierungsvorhaben mitarbeiten. Auch mgm ist Mitglied. N3GZ ist das Nachwuchsnetzwerk Digitale Verwaltung des NEGZ.

Roland Kreutzer ist nun Teil des zusammen 20-köpfigen neuen NEGZ-Vorstandsteams, das wiederum sechs Kolleginnen und Kollegen aus ihrem Kreis als geschäftsführenden Vorstand gewählt hat. Aus diesem Anlass einige Fragen an Roland:

So ein ehrenamtliches Engagement erfordert immer auch Zeit- und Krafteinsatz neben Arbeits- und Privatalltag. Was bewegt Dich, im NEGZ-Vorstand mitzuarbeiten?

Roland Kreutzer: Vor allem ein Gestaltungswunsch. In meinen inzwischen über 15 Jahren Beratung für öffentliche Auftraggeber hatten die meisten Projekte eine hohe fachliche, rechtliche und technische Komplexität, dazu oft mit zahlreichen Interessensvertretern. Zur DNA des NGEZ gehört ein Wissenstransfer über Innovationen, Best-Practices und Forschungsergebnisse, und das ist meiner Ansicht nach ein Schlüsselelement für den Erfolg von Digitalisierungsvorhaben. Im Projektalltag kommt ein solcher Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen nur selten zustande. Im NEGZ gibt es dafür eine strukturierte Form mit tollen Expertinnen und Experten. Dazu würde ich gerne meinen Teil beitragen und daran mitwirken, dass die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland vorankommt.

Viele Akteure treffen sich ohnehin in unzähligen und auch bundesweiten Arbeitsgruppen, Gremien oder auch Konferenzen. Was kann die Vernetzung in einem eingetragenen Verein da noch bringen?

Das NEGZ bietet vor allem eine Plattform und Raum für fachlich unterschiedliche Perspektiven ohne spezifischen Projektalltag, der meist einen Rahmen aus oft sehr feingranularen Fragestellungen, politischen Zielen und dazu Zeit- und Budgetvorgaben hat. Beim NEGZ haben wir dagegen eine höhere Flughöhe, die einen Überblick ermöglicht. Die Mitglieder kommen aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft, was sich auch im Gesamtvorstand widerspiegelt. Unser Themenspektrum ist maximal breit, weil alle sich mit dem eigenen Blickwinkel einbringen und wir gemeinsam beim NEGZ den Fokus auf relevante Themen bei der Digitalisierung immer wieder neu justieren können. Ein Ergebnis davon sind unter anderem die über 20 Kurzstudien und Berichte in den letzten vier, fünf Jahren.

Was macht für Dich das NEGZ in dieser Gemengelage der Branche denn so besonders?

Neben den gerade genannten Punkten ist für mich die längerfristige Komponente zentral. Die meisten Mitglieder des Gesamtvorstands sind schon seit Jahren engagiert und arbeiten mit einem gemeinsamen Ziel zusammen. Es ermöglicht eine nachhaltige Beschäftigung mit den großen Themen. Das hat man in Gremien und Arbeitsgruppen oder auch in Projekten eher selten.

Habt Ihr bereits ein Arbeitsprogramm? Was sollte also bis zur nächsten Wahl erreicht sein?

In den nächsten Monaten werden wir konkrete Ziele festlegen und eine Roadmap erarbeiten, die wir als Vorstandsteam gemeinsam verfolgen wollen. Der Plan ist, dass die Vorstandsmitglieder verstärkt als Sponsoren für konkrete Themen auftreten und diese voranbringen. Damit wollen wir schnellere Entscheidungen herbeiführen und die Geschäftsstelle bei der operativen Umsetzung stärken. Dabei würde ich mich gerne beim Ausbau der Kommunikation und der Außendarstellung des NEGZ einbringen. Thematisch stehe ich stellvertretend für mgm für eine Optimierung der Ende-zu-Ende Digitalisierung zum Beispiel mit Process Mining oder Low Code-Plattformen.

Bei der inhaltlichen Arbeit des NEGZ bleiben als zentraler Bestandteil sicherlich die bekannten Kurzstudien, die wir als Verein fördern. Das ist ein wichtiger Hebel für den erwähnten Wissenstransfer. Denkbar sind außerdem der Ausbau und die Stärkung der persönlichen Austauschformate, in die sich alle Mitglieder einbringen können und sollen.

Welche persönlichen Wünsche bringst Du mit?

Ich wünsche mir mehr Sichtbarkeit für vielversprechenden Ergebnisse sowie Erkenntnisse des NEGZ-Netzwerks. Hier kann bei den Thema Social Media und Öffentlichkeitsarbeit das NEGZ sicherlich noch viel mehr machen. Und das möchte ich gern zusammen mit unseren bestens vernetzten Mitgliedern mitgestalten.

Weitere Informationen

NEGZ-Studien mit mgm-Beteiligung:

Der neue NEGZ-Vorstand im Gruppenbild nach der Wahl.

Ein Teil des neues Vorstands, v.l.n.r.: Christian Rupp (PROSOZ), Andreas Steffen (5STEP), Harald Felling (init), Prof. Dr. Wilfried Bernhardt (Universität Leipzig), Prof. Dr. Jörg Becker (Universität Münster), Prof. Dr. Moreen Heine (Uni Lübeck), Vorstandsvorsitzender Dr. Sönke Schulz (Schleswig-Holsteinischer Landkreistag), Werner Achtert (msg systems), Roland Kreutzer (mgm consulting partners), Christian Bressem und Inga Karrer (DIHK).

Auf dem Bild fehlen folgende Vorstandsmitglieder: Prof. Dr. Ines Mergel (Universität Konstanz), Dr. Johann Bizer (Dataport), Nikolaus Hagl (SAP), Falk Schmidt (Computacenter), Jörg Riedel (Freie und Hansestadt Hamburg), Yasmeen Babar (regio iT), André Göbel (DigitalAgentur Brandenburg, Peter Parycek (Fraunhofer FOKUS), Christisan Djeffal (TUM School for Social Sciences and Technology).

Bildquelle: Jörg Rohne / NEGZ