Von Hamburg für Behörden in Bund, Ländern und Kommunen – das wird der digitale Verwaltungsbaukasten MODUL-F bieten. Bereits jetzt hat die Jury des traditionsreichen eGovernment-Wettbewerbs das Vorhaben in der Kategorie „Bestes Kooperationsprojekt“ für die Finalistentage 2022 nominiert. Nach den Präsentationen vor der Jury startet die Abstimmung für den Publikumspreis, feierliche Verleihung ist Anfang September in Berlin.

Die Jury des eGovernment-Wettbewerbs hat unter allen Einreichungen insgesamt 19 Projekte für das Finale ausgewählt. Das heißt: In sechs Kategorien präsentieren die Projektteams jeweils ihre Arbeit und beantworten Fragen der Jury. Mit dabei ist MODUL-F, ein Kooperationsprojekt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) unter Steuerung der Senatskanzlei. Die öffentlichen Finalistentage zum eGovernment-Wettbewerb finden am 5./6. Juli statt. Im Anschluss aller Präsentationen wird dann auf der Wettbewerbsseite das Onlinevoting für den Publikumspreis (bis 5. September 2022) freigeschaltet.

Effizienter Baukasten für digitale Fachverfahren

Das Architekturvorhaben MODUL-F ist ein Baukasten für die Digitalisierung von internen Verwaltungsaufgaben. Denn vor allem dank des Onlinezugangsgesetzes (OZG) sind zwar viele Formulare für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen digitalisiert, vielfach erfolgen weitere Bearbeitungsschritte in den Behörden aber per E-Mail, PDF oder anderen Systemen mit Medienbrüchen. Das trifft vor allem auf Anwendungsfälle zu, für die nur selten Anträge eingehen und nur wenige Bearbeitungsschritte notwendig sind. Im Gegensatz zu Massenverfahren gibt es für solche Fälle keine wirtschaftlichen Digitalisierungslösungen.

Hierbei setzt MODUL-F gleich doppelt effizient an: Mit vorprogrammierten Modulen für vielfach wiederkehrende Schritte wie Terminverwaltung und Bescheiderstellung lassen sich direkt in den Behörden Fachverfahren digitalisieren. Außerdem hat MODUL-F das Ziel, den Baukasten auch in Bund, Ländern und Kommunen nutzbar zu machen – wo die Individualentwicklung kleinerer Verwaltungsservices ebenfalls in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis steht.

Bei der Umsetzung des Projekts setzt das Team in der Hamburger Senatskanzlei auf eine Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Dataport und mgm. Basis von MODUL-F ist die Low Code-Plattform A12.

20 Jahre für die digitale Verwaltung

Bereits zum 21. Mal schreiben in diesem Jahr das Beratungsunternehmen Bearingpoint und das IT-Unternehmen Cisco den renommierten Preis rund um die Verwaltungsmodernisierung in Deutschland aus. Ausschließlich Behörden können eigene Projekte mittels eines umfangreichen Fragebogens und optional zusätzlich Bildern und Videos einreichen. Das Ziel heute wie gestern: einen Blick von außen auf innovative Ideen und Projekte, Öffentlichkeit schaffen durch Auszeichnungen und den Austausch der Macherinnen und Macher fördern.

Die Fachjury des Wettbewerbs bilden auch 2022 wieder sieben Expert*innen aus den Bereichen Verwaltung, Wissenschaft und Medien. Das Juryranking bleibt bis zur feierlichen Gala im Rahmen des diesjährigen Ministerialkongresses von Bearingpoint Anfang September geheim.

Weitere Informationen zu MODUL-F:

Bildquelle: Projekt MODUL-F