Enterprise Low Code – das Ende des Programmierers?

Die Low Code-Entwicklung hat die Softwarewelt im Sturm erobert, ohne die Rolle der Programmierer zu gefährden. Stattdessen ermöglicht sie es Entwicklern, sich auf anspruchsvollere Aspekte zu konzentrieren, insbesondere bei geschäftskritischen Anwendungen, die eine individuelle Entwicklung erfordern. Die Enterprise Low Code-Plattform A12 kombiniert geschickt Low Code und Individualentwicklung, um maßgeschneiderte Lösungen effizient zu erstellen. Ein innovativer Ansatz, der die Softwareentwicklung neu definiert.

Kurz & knapp

  • Low Code ist eine Entwicklungsmethode, bei der Teile der Anwendung modelliert werden, während der Rest individuell entwickelt wird.
  • Obwohl sich Low Code für Business-Anwendungen enorm im Aufwind befindet, sind ganzheitliche Enterprise Low Code-Ansätze noch eher selten anzutreffen.
  • Enterprise Low Code bietet effektive Lösungen für das Problem der sogenannten Schatten-IT und bezeichnet eine Anwendungsplattform, die die schnelle Entwicklung und Bereitstellung von maßgeschneiderten Anwendungen ermöglicht, indem sie den Programmiercode abstrahiert oder minimiert.
  • Im Kern kombiniert die mgm A12 Enterprise Low Code-Plattform einen Low Code-Ansatz mit professioneller Individual-Softwareentwicklung und nahtloser Systemintegration.
  • Low Code im Kontext der mgm A12 Enterprise Low Code-Plattform bedeutet nicht das Ende des Programmierers.

Der Begriff „Low Code“ oder „Low Code-Plattform“ wurde 2014 von dem Marktforschungsunternehmen Forrester geprägt. Low Code bezieht sich auf verschiedene Ansätze, die in der modellbasierten Softwareentwicklung (MBSE) wurzeln. Diese Ansätze haben gemeinsam, dass sie darauf abzielen, Software mit weniger manuell geschriebenem Code zu erstellen. Ein Teil des Codes wird automatisch generiert oder zur Laufzeit interpretiert, nachdem zuvor eine Modellierung in einer formalisierten Sprache durchgeführt wurde. Das Hauptziel besteht darin, den Softwareentwicklungsprozess zu beschleunigen, die Effizienz zu steigern und Fachexperten bzw. Business Analysten in die Lage zu versetzen, fachliche Aspekte der Anwendung eigenständig abzubilden.

Low Code ist eine Entwicklungsmethode, die nicht mit den Methoden CRUD oder No Code zu verwechseln ist. CRUD-Anwendungen ermöglichen die Definition grundlegender Persistenzoperationen über grafische Benutzeroberflächen. Bei No Code geht es darum, komplette Anwendungen ohne Programmierkenntnisse zu entwickeln. Im Fall von Low Code findet eine hybride Vorgehensweise statt: Teile der Anwendung werden modelliert, der Rest wird individuell programmiert.

Low Code im Aufwind

Laut Gartner, einem renommierten Marktforschungsunternehmen, entstehen voraussichtlich bis 2026 drei Viertel aller neuen Anwendungen mithilfe von Low Code. Dieser Ansatz wird sich in den nächsten fünf Jahren nicht nur auf die Anwendungsentwicklung beschränken, sondern auch die Integration von Geschäftsprozessen, Aufgaben- und Fallmanagement sowie Zusatzdiensten wie Robotic Process Automation (RPA) und künstliche Intelligenz (KI) vorantreiben.

Eine Studie der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit mgm technology partners und anderen Anbietern von Low Code-Plattformen bestätigt die Bedeutung der Low Code-Entwicklung für Unternehmen. In einer Umfrage unter 253 Unternehmen wurden die Vorteile deutlich:

Dennoch sind ganzheitliche Enterprise Low-Code-Ansätze noch eher selten anzutreffen. Einige Anbieter bieten geschlossene Ökosysteme an, in denen Anwender einfache Anwendungen erstellen und veröffentlichen können. Dadurch lassen sich schnell Ergebnisse erzielen, ohne viel Aufwand und Vorkenntnisse zu benötigen. Solche Systeme stoßen allerdings im komplexen Enterprise-Umfeld öfters an Grenzen. Im Gegensatz dazu ist A12, der Low Code-Ansatz von mgm technology partners, eine offene Plattform, die für den Einsatz im Enterprise-Umfeld geeignet ist. Als offenes System bietet sie eine größtmögliche Flexibilität für die Entwicklung und unterstützt die langfristige Pflege und Weiterentwicklung der Software. Die konsequente Trennung von Fachlichkeit und Technik ermöglicht es zudem, auch bei Technologiesprüngen den fachlichen Kern beizubehalten.

Enterprise Low Code als Unternehmensplattform: mehr als nur ein Excel-Ersatz

Unternehmen setzen oft auf pragmatische Lösungen einzelner Fachabteilungen, was zu sogenannter Schatten-IT führt. Diese umfasst komplexe Excel-Tabellen mit Makros sowie einfache Low Code Micro Apps, die ohne Schnittstelle zur Unternehmens-IT entwickelt werden und ohne Wissen oder Zustimmung der IT-Abteilung. Dadurch entstehen erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsrisiken, die Unternehmen ernsthaft angehen sollten, um ihre Daten und Systeme zu schützen.

Enterprise Low Code bietet eine effektive Lösung für das Problem der Schatten-IT. Dabei stellt die IT-Abteilung Low Code-Tools zentral bereit, sodass Unternehmen die Kontrolle über Technologie, Standards und Sicherheit behalten. Fachabteilungen können in enger Zusammenarbeit mit IT-Experten und dem Betrieb die Verantwortung für Geschäftsanwendungen übernehmen und gleichzeitig die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien sicherstellen.

Was genau ist Enterprise Low Code?

Enterprise Low Code bezeichnet eine Anwendungsplattform, die die schnelle Entwicklung und Bereitstellung von maßgeschneiderten Anwendungen ermöglicht, indem sie den Programmiercode abstrahiert oder minimiert. Laut Gartner muss eine solche Plattform folgende Funktionen bieten: eine benutzerfreundliche Low Code-Entwicklungsumgebung, die es ermöglicht, vollständige Anwendungen zu erstellen; Unterstützung bei der Entwicklung von Anwendungen, die aus Benutzeroberflächen, Geschäftslogik, Arbeitsabläufen und Datendiensten bestehen; sowie vereinfachte Tests, Bereitstellung und Verwaltung der Anwendungen.

Sergio Lerena, Mitglied der Geschäftsleitung bei mgm technology partners, erklärt: „Stellt man sich den Softwareentwicklungsprozess als Fließband vor, so erfordern die verschiedenen Stationen ein unterschiedliches Maß an Variabilität. Manchmal genügen vorgefertigte Bausteine, die eins zu eins wiederverwendet werden können. In anderen Fällen müssen wir die Bausteine parametrisieren und konfigurierbar machen, um die notwendige Variabilität abbilden zu können. Fachliche Aspekte werden durch Fachexperten mit Hilfe einer domänenspezifischen Sprache modelliert.“

Sergio Lerena, Mitglied der Geschäftsleitung von mgm technology partners

Es gibt aber auch immer wieder Fälle, die zwar hochkomplex sind, aber nicht regelmäßig auftreten. Hier ist eine individuelle Implementierung der effizienteste und nachhaltigste Weg. „Wir gehen davon aus, dass Projekte für geschäftskritische Unternehmensanwendungen immer auch Anteile enthalten, die individuell entwickelt werden müssen“, erklärt Lerena weiter. „Wichtig ist dabei, dass die Individualentwicklung auf die fachlichen Modelle zugreifen kann, um so eine effiziente und nachhaltige Softwareentwicklung zu ermöglichen.“

Wodurch unterscheidet sich A12 von anderen Low Code-Plattformen?

Interessanterweise existierte A12 bereits als modellbasierter Architekturansatz, bevor der Begriff „Low Code“ populär wurde. Dennoch wird A12 heute als „Enterprise Low Code-Plattform“ bezeichnet, da dieser Begriff die Kernidee gut vermittelt, dass Software durch die Verwendung von Modellen und die Generierung von Code schneller und effizienter entwickelt werden kann. Dies wiederum erleichtert die Anpassung und Wartung der Software.

A12 ist eine Enterprise Low Code Plattform, die einen einzigartigen Ansatz verfolgt, indem sie die verschiedenen Entwicklungsoptionen geschickt miteinander kombiniert. Im Kern kombiniert A12 einen Low Code-Ansatz, der es Fachexperten ermöglicht, Anwendungen ohne Programmierkenntnisse zu erstellen, mit professioneller Individual-Softwareentwicklung und nahtloser Systemintegration.

Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft von A12 ist die Möglichkeit, dass A12-Projekte direkte Anforderungen an die A12-Basis stellen können, ähnlich den Anforderungen an die eigene Projektsoftware. Dadurch sind die Projekte aktiv in die Weiterentwicklung von A12 eingebunden und können diese maßgeblich beeinflussen bzw. voneinander profitieren. Darüber hinaus ist A12 mit dem Plasma Designsystem speziell auf die Anforderungen reifer Geschäftsanwendungen im Bereich UI/UX ausgerichtet. Dies ermöglicht eine noch gezieltere Anpassung und Optimierung des User Interfaces an anspruchsvolle Geschäftsanforderungen, bei denen eine hohe Informationsdichte vorhanden ist.

Modellbasierte Entwicklung mit der Low Code-Plattform A12

Durch die Modellierung der geschäftsspezifischen Aspekte sind in A12 Fachlichkeit und Technik voneinander getrennt. Dies gilt sowohl für die Definition der Datenstrukturen, der Benutzerschnittstellen und der Interaktionen als auch für die Aspekte auf der Anwendungsebene. Die fachlichen Modelle werden dann von Laufzeitkomponenten oder Codegeneratoren interpretiert. Diese verbinden die in den Modellen enthaltenen Geschäftsinformationen mit der tatsächlichen technologiebezogenen Implementierung.

Auf diese Weise sind sowohl Business-Experten als auch nicht-technische Berater in der Lage, nicht nur Spezifikationen, sondern auch produktionsreife Artefakte zu erstellen, zu testen und zu warten. Das Geschäftsmodell kann sich unabhängig von Entwicklungsprozessen und -zyklen weiterentwickeln.

Andererseits kann die Implementierung technisch und bis zu einem gewissen Grad auch konzeptionell weiterentwickelt werden, ohne das durch die Modelle repräsentierte Geschäftswissen zu beeinträchtigen.

Innerhalb der Datenmodelle ermöglicht A12 die Definition von Berechnungs- und Validierungslogik mittels einer domänenspezifischen Sprache für Fachexperten anstelle von Entwicklern. Damit können sie auch bestimmte Teile der Businesslogik ausdrücken, die konsistent auf dem Client und dem Server ausgeführt werden.

Fazit

Sergio Lerena resümiert: „Low Code im Kontext der mgm A12 Enterprise Low Code-Plattform bedeutet nicht das Ende des Programmierers. Vielmehr ermöglicht es den Entwicklern, ihre Fähigkeiten auf komplexere und individuellere Aspekte der Softwareentwicklung zu konzentrieren. In vielen Fällen erfordern geschäftskritische Anwendungen nach wie vor eine individuelle Entwicklung, um spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.“

Insgesamt stellt Enterprise Low Code eine wichtige Evolution in der Softwareentwicklung dar, die die Effizienz steigert und die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und IT fördert. Sie ermöglicht es Entwicklern, sich auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren, und verbessert gleichzeitig die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit von Unternehmen.

Weiterführende Informationen: