Erfolgsfaktoren für eine ERP-Transformation mit SAP S/4HANA

Das fehlerhafte Einführen einer ERP-Software oder gar das Scheitern eines Projekts kann ein Unternehmen schnell in finanzielle Schieflage bringen. Die Ursache dafür ist zumeist nicht primär in einer mangelhaften Software zu suchen, sondern vielmehr in der Vorgehensweise im Projekt. Um solche Stolpersteine zu umgehen, ist es für Unternehmen entscheidend, sich auf spezifische Erfolgsfaktoren zu konzentrieren.

Kurz & knapp

  • Klare Ziele sind entscheidend für den Erfolg einer ERP-Transformation mit SAP S/4HANA.
  • Die Verpflichtung der Unternehmensleitung ist von großer Bedeutung.
  • Eine ERP-Implementierung erfordert eine Neugestaltung der Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen.

Was kann man aus den Risiken und Schwierigkeiten von Projekten mit ERP-Implementierungen lernen? Eine sofortige und reibungslose Umsetzung einer ERP-Implementierung kann niemand garantieren. Dennoch können Verantwortliche die wesentlichen Fallstricke umgehen, indem sie folgende vier Erfolgsfaktoren beachten:

1. Klare Ziele für Unternehmen und Projekte

Der Anfangspunkt liegt in klaren und präzisen Unternehmenszielen, aus denen sich die Projektziele ableiten lassen. Entscheidend ist, genau zu definieren, in welchen Fachbereichen, Abteilungen und Prozessen die Software zukünftig die Erreichung der Unternehmensziele unterstützen soll und wie sie zur Wertschöpfung beitragen kann.

2. Verpflichtung und Unterstützung der Unternehmensleitung

Sobald die Ziele erarbeitet und festgelegt sind, muss sich das gesamte Management diesen Zielen verpflichten. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter:innen im Unternehmen erkennen können, dass die Unternehmensleitung diese Ziele und das Projekt in vollem Umfang unterstützt. Die Führungsebene muss Ressourcen bereitstellen und wichtige Entscheidungen treffen, wenn Herausforderungen auftreten. Wenn den Mitarbeiter:innen bei einem großen Projekt wie der ERP-Implementierung nicht klar ist, dass das Management das Vorhaben aktiv vorantreibt, werden sie sich ebenfalls nicht engagieren.

3. ERP-Implementierung als Business Change

Eine ERP-Implementierung ist ein Transformationsprojekt, das in erster Linie das Business und die Unternehmensorganisation betrifft. Obwohl es auf den ersten Blick um die Einführung einer Software und einer IT-Infrastruktur geht, liegt der Schwerpunkt auf der Neugestaltung und Anpassung der Geschäftsprozesse und häufig auch der Organisationsstrukturen.

4. Kultur der Zusammenarbeit und Führung

Die Grundidee einer ERP-Software, insbesondere von SAP S/4HANA, ist die sinnvolle Integration von Unternehmensbereichen entlang der End-to-End-Prozesse. Das volle Potenzial dieser Systeme entfaltet sich jedoch erst, wenn nicht nur Daten, sondern auch Menschen unternehmensweit zusammenarbeiten. Viele Unternehmenskulturen sind jedoch noch im Industriezeitalter verhaftet und in vertikalen Hierarchien organisiert. Diese Organisationsstruktur war zu Zeiten der tayloristischen Industrie durchaus effizient. Moderne ERP-Software hingegen bildet die Dynamik und Komplexität ab, die Unternehmen benötigen, um den sich schnell verändernden Marktbedingungen gerecht zu werden. Dazu gehört eine ausreichende Vernetzung nach innen und außen. Leider wird eine solche Vernetzungsdichte und Kollaborationskultur von den Führungsebenen nicht immer ausreichend unterstützt und vorgelebt. Hier besteht in vielen Unternehmen noch Entwicklungspotenzial.

Kompetenzen – Willen – Erlaubnis

Trotz des Trends zur Digitalisierung bleibt der Mensch der wichtigste Faktor in Unternehmen. Auch wenn Computer und Maschinen in den nächsten Jahren vieles übernehmen werden, ohne die Neugier und Kreativität von Menschen entstehen weder Geschäftsideen noch innovative Produkte. Jedes unternehmerische Handeln sollte daher ein Ziel haben: den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, das zu tun, was Computer und Maschinen nicht können. Dazu brauchen sie Arbeitsplätze, an denen sie von Routineaufgaben weitgehend befreit sind, zum Beispiel durch ERP-Systeme, die ihnen diese Aufgaben abnehmen. Sie benötigen Informationen und Analysen für ihre Arbeit, auch hier kann ein geeignetes ERP-System unterstützen. All dies fördert die Kompetenzen der Mitarbeiter:innen.

Ein motivierendes Arbeitsumfeld mit einer inspirierenden Lernkultur und persönlich anspruchsvollen Zielen spornt die Mitarbeiter:innen an und fördert ihren Willen. Sie engagieren sich für das Unternehmen, wenn ihre eigenen Ziele mit den Unternehmenszielen übereinstimmen. Sie suchen aktiv nach Kolleg:innen, mit denen sie Projekte angehen und Herausforderungen bewältigen können.

Die Unternehmensführung schafft einen Rahmen, in dem die Erlaubnis zur Regel wird. Entscheidungen treffen, ausprobieren, Risiken eingehen, alternative Wege gehen, Fehler machen – all das wird nicht nur toleriert, sondern ist erwünscht.

Fazit

Wenn all diese Faktoren zusammenwirken, ist der Boden bereitet für die erfolgreiche Einführung eines ERP-Systems, das von allen Beteiligten geschätzt wird, sich nahtlos in die Unternehmensprozesse einfügt und somit so die Wertschöpfung kontinuierlich steigert.

Wir von mgm consulting partners stehen Ihnen mit unserer Expertise und Erfahrung zur Seite, um Sie in diesem anspruchsvollen Prozess zu unterstützen.

Weitere Informationen für eine erfolgreiche SAP S4/HANA Transformation finden Sie auch in unserem Fachbuch Business Transformation mit S4/HANA.