Durchblick im Förderdschungel: Erster Go-live der Förderfinder Suite

Dank der neuen Fördersuche finden Interessenten von Förderleistungen jetzt schneller und einfacher die für sie passenden Angebote. mgm unterstützte den Freistaat Bayern und dessen Projektpartner bei der Umsetzung der Einer-für-Alle (EfA)-Software, die neue Maßstäbe für ein modernes und digitalisiertes Förderwesen setzt.

Kurz & knapp

  • Neue Online-Suche (https://foerderfinder.digital) erleichtert Auffindbarkeit von Förderleistungen – zunächst in Bayern.
  • Ermöglicht wird das moderne Sucherlebnis durch State-of-the-Art-Technologien nach E-Commerce-Standards und den zukünftigen Datenstandard XFoerderleistungsbeschreibung (XFLB).
  • Die kontinuierliche Erweiterung und Pflege der Datenbasis erfolgt in ganz Bayern einheitlich und standardisiert mit dem Redaktionstool der Förderfinder Suite.
  • Als „Einer-für-Alle“ (EfA)-Lösung steht der Förderfinder allen Bundesländern und dem Bund zur Nachnutzung zur Verfügung.

Seit Ende Juli ist es so weit: Für Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Unternehmen, Organisationen sowie Verbände und Hochschulen steht in Bayern die Online-Suche der Förderfinder Suite zur Verfügung. Sie erleichtert die Auffindbarkeit von Förderleistungen und bietet einen barrierefreien, komfortablen und nutzerfreundlichen Zugang zu allen relevanten Informationen.

Mit dem Live-Gang der Suche sind erstmals alle Komponenten des Förderfinders in Produktion. Die Entwicklung der EfA-Lösung startete im August 2022 unter der Federführung des Freistaats Bayern in Kooperation mit Sachsen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. mgm unterstützt das Projekt bei der fachlichen und technischen Konzeption, der Implementierung sowie bei Projektorganisation, Kommunikation und Roll-out.

OZG-Projekt legt Grundstein für bundesweite Standardisierung im digitalen Förderwesen

Motiviert war das OZG-Projekt ursprünglich durch die Ergebnisse der Digitalisierungslabore im Themenfeld Forschung und Förderung. Dort zeigte sich, dass etliche Leistungen im „Förderdschungel“ nur sehr schwer auffindbar sind. Ziel des Projekts war es, alle nötigen Komponenten bereitzustellen, um auf Basis eines Datenstandards den Grundstein für eine bundesweit einheitliche Erfassung, größere Transparenz und nutzerfreundliche Durchsuchbarkeit von Förderleistungen zu legen.

Dieses Ziel ist nach weniger als zwei Jahren erreicht. Die Förderfinder Suite bildet von der Datenerfassung über die Synchronisation bis zur Online-Suche die gesamte Kette ab – und setzt dabei durchgehend auf den ebenfalls zukünftigen Datenstandard XFoerderleistungsbeschreibung (XFLB). Damit ist die Grundlage geschaffen, um nicht nur in Bayern, sondern perspektivisch auch bundesweit die Auffindbarkeit von Förderleistungen drastisch zu verbessern.

Komfort-Features aus dem E-Commerce halten Einzug in die Verwaltung

Die Förderfinder Suite bietet allen Nutzern ein erstklassiges Sucherlebnis, indem sie gängige Komfort-Features aus der Welt des E-Commerce einsetzt. Neben einer hoch performanten Volltextsuche inklusive Auto-Vervollständigung gehören dazu beispielsweise eine intuitiv nutzbare Facetten-Navigation und Vorschläge ähnlicher Begriffe. Unter der Haube setzt die Suche auf die bewährte Open-Source-Suchplattform Apache Solr, die unter anderem auch bei Netflix, Instagram und DuckDuckGo im Einsatz ist.

Direkt auf der Einstiegsseite können die Nutzer die Suche mit wenigen Klicks auf die wichtigsten Kriterien einschränken: Förderbereich, Zielgruppe und Ort. Anschließend lässt sich die Suche mit weiteren Filtern verfeinern. Optional können sich die Nutzer via BundID oder Unternehmenskonto bei der Fördersuche anmelden. Sie profitieren dann von einem erweiterten Funktionsumfang, der sukzessive ausgebaut wird. Schon heute können angemeldete Nutzer die für sie interessanten Suchergebnisse als Favoriten speichern und sich die Favoritenliste anzeigen lassen.

Datenstandard XFLB legt Grundstein für passgenaue Ergebnisse

Auch wenn die modernsten Technologien zum Einsatz kommen, ist die Güte einer Online-Suche generell sehr stark von der zugrundeliegenden Datenbasis abhängig. Auch hier setzt der Förderfinder neue Maßstäbe, da die Datenbasis auf dem offenen Standard XFLB aufbaut. Als fachlich motivierter Standard ermöglicht XFoerderleistungsbeschreibung die Abbildung von förderspezifischen Informationen – zum Beispiel den gängigen Finanzierungsformen – in strukturierten Daten. Die Fördersuche macht sich diese Informationen zunutze und schafft dadurch eine größere Transparenz des Förderangebots und bessere Trefferquoten.

Um die Daten komfortabel im XFLB-Format zu erfassen, bietet die Förderfinder Suite ein eigenes Redaktionstool. Es ist seit Ende 2023 in allen betroffenen bayerischen Ministerien ausgerollt und in die verwaltungsinternen Abläufe integriert. Mithilfe des Tools können die Mitarbeitenden der Verwaltung kontinuierlich die Datenbasis pflegen und verbessern – und zwar landesweit einheitlich standardisiert und ohne die Hinzunahme kostspieliger externer redaktioneller Dienstleister.

Das Redaktionstool vereinfacht Verwaltungsprozesse, indem es beispielsweise einen teilautomatisierten Export in weitere Behördenstandards wie XZuFi unterstützt und durch eine Kommentarfunktion medienbruchfreies Arbeiten im Redaktionsprozess ermöglicht.

Einer für Alle – Der Startschuss für die Nachnutzung ist erklungen

Da die Förderfinder Suite als Einer-für-Alle-Lösung (EfA) konzipiert ist, haben andere Bundesländer und der Bund die Möglichkeit, das System nachzunutzen. Je mehr Länder die Lösung einsetzen, desto näher rückt die Vision einer bundesweit einheitlich erfassten und vollständig durchsuchbaren Datenbasis von Förderleistungen. Im Rahmen des Projekts wurden bereits alle nötigen Konzepte und technischen Komponenten entwickelt, um die Synchronisation verschiedener Förderfinder-Instanzen zu gewährleisten.

Für Bayern bedeutet der Live-Gang des Förderfinders zudem den Auftakt für eine umfassende Modernisierung des Förderwesens. Das Bayerische Staatsministerium für Digitales baut im Rahmen des Projekts FAZID eine Fördermanagementplattform auf, die den Prozess vom Antrag bis zur Auszahlung volldigital abbildet.

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