A12 Produkt News (Release 2023.06-ext, November 2023)

In den folgenden A12 Produkt News werfen wir einen Blick auf die Neuentwicklungen, die aus dem Release “A12 2023.06-ext” im November 2023 entstanden sind.

Die mgm A12 Enterprise Low Code-Plattform ist ein leistungsstarkes Tool für die Entwicklung von Unternehmensanwendungen in komplexen IT-Landschaften. Mit der Modellierungsplattform von A12 können Anwendungen schnell erstellt und langfristig gewartet werden, auch ohne umfassende Programmierkenntnisse. Die Laufzeitplattform von A12 bietet die Flexibilität, um Low-Code-Apps nahtlos mit der professionellen Entwicklung von Individualsoftware und Systemintegration zu integrieren, und ermöglicht so die Entwicklung vollständig integrierter Unternehmensanwendungen.

1. SME führt Unterstützung für Modell-Refactorings ein

In der Softwareentwicklung ist die automatisierte Unterstützung von Refactorings seit etwa 2005 zum Standard in Entwicklungsumgebungen geworden. Wenn man beispielsweise den Namen einer Funktion ändert, wird automatisch auch bei allen Aufrufen dieser Funktion im Code der Name angepasst. Dies verringert den Aufwand für strukturelle Änderungen und eliminiert eine Reihe von Fehlerquellen. Auf der Modellierungsebene stellt dieses Prinzip eine Neuheit dar.

Der Simple Model Editor (SME) bietet nun erste automatisierte Refactorings im Bereich von Dokumenten-Modellen an. Ein neuer Refactoring-Dialog zeigt beim Löschen, Umbenennen oder Verschieben von Elementen übersichtlich alle betroffenen Stellen. In den meisten Fällen lassen sich die Änderungen bereits automatisch durchführen. Beim Löschen eines Elements und bei der Änderung von Feldtypen wird der Nutzer lediglich auf die Änderungen hingewiesen, da hier die gewünschten Anpassungen schwer vorhersehbar sind. Die Umbenennung von Enumeration-Feldwerten und Refactoring-Operationen innerhalb eines einzelnen Dokumenten-Modells werden noch nicht unterstützt. Die Refactoring-Funktionalitäten des SME werden jedoch in den kommenden Releases kontinuierlich ausgebaut und auch auf weitere Modelltypen wie Formular-Modelle erweitert.

2. F&E rund um Modell-Änderungen

Modell-Änderungen sind gegenwärtig im Kontext von Low-Code-Plattformen ein Forschungsthema. Einige Mitglieder des SME-Teams haben kürzlich auf der MODELS 2023 in Schweden, der größten internationalen Konferenz für Model Driven Software Engineering, eine Methode präsentiert, die dem Vergleich verschiedener Modellversionen dient. Eine Zusammenfassung dieses Ansatzes ist im Paper “Model and Data Differences in an Enterprise Low-Code Platform” zu finden.

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Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in zukünftige Funktionalitäten des SME integriert werden.

3. A12 E-Learning-Plattform für Partner und Kunden // A12-Zertifikate

Die neue A12 E-Learning-Plattform ermöglicht A12 Kunden und Partnern den Zugang zu digitalem Wissen durch Trainings und Tutorials. Die Anmeldung erfolgt einfach mit den GetA12-Zugangsdaten unter https://training.geta12.com/. Im ersten Schritt werden Zertifikate für die folgenden Trainingsprogramme nach erfolgreichem Abschluss einer Prüfung (30-60 Minuten) bereitgestellt: A12 Modeling Certificate (Fundamentals) und A12 Developer Certificate (Fundamentals).

Das Schulungsteam von mgm arbeitet daran, weitere Lerninhalte in digitalen und kombinierten Formaten auf die E-Learning-Plattform zu integrieren – dies markiert erst den Anfang.

4. Neu: A12-Partner-Support-Portal

Das neu eingeführte A12-Support-Portal gewährleistet eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den A12-Partnern und dem A12-Plattform-Team. Durch den Zugriff auf das neue mgm Jira Service Management System erhalten unsere Partner einen Helpdesk, der auf Ticketbasis funktioniert. Ab sofort können allgemeine Anfragen, Probleme, Schulungsbedarf und Feedback über Tickets kommuniziert werden, wobei der Bearbeitungsstand verfolgt werden kann. Selbstverständlich steht das A12-Partnermanagement-Team weiterhin persönlich für alle Anliegen zur Verfügung. Ein umfassender Überblick über unser aktuelles Supportangebot ist unter https://geta12.com/support/ verfügbar.

5. Mehrere Verbesserungen rund um Ad-Hoc-Tests

Seit Anfang 2023 unterstützt der SME Ad-hoc-Tests, die es Modellierenden ermöglichen, ausgewählte Abschnitte eines Dokumenten-Modells, insbesondere Validierungen und Berechnungen, in einer Vorschau isoliert zu testen. Mehrere neu eingeführte Komfort-Features erleichtern nun die Nutzung dieser Tests. Der Test des gesamten Modells kann nun direkt über das Kontextmenü der Wurzel des Modellbaums ausgelöst werden, ohne dass alle Felder über Multiselect ausgewählt werden müssen. Darüber hinaus wird die Testvorschau bei Modelländerungen live aktualisiert, was einen nahtloseren Test-Workflow ermöglicht.

6. Optimierter Umgang mit Thumbnails

Die Data Services-Komponente von A12 bietet nun zwei neue Konfigurationsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Verwendung von Thumbnails. Durch attachments.thumbnail.optimization.enabled=true (Standard: false) gibt LOAD_ATTACHMENT_HEADER nun die URLs von Thumbnails zurück, wenn ATTACHMENT_HEADER bereits geladen ist. Auf diese Weise können Anfragen zur Abfrage der URLs minimiert werden.

Zusätzlich kann durch attachments.thumbnail.optimization.performance.enabled=true (Standard: false) ein alternativer Algorithmus aktiviert werden, der die Erstellung von Thumbnails um bis zu 50% beschleunigt. Beachten Sie jedoch, dass dieser Algorithmus auch andere Thumbnails erzeugt als zuvor. Die Nutzung dieser Option sollte in Abhängigkeit von den Projektanforderungen bewertet werden.

7. Vanilla Container-Images für A12-Komponenten

A12 führt Vanilla Container-Images ein, eröffnet dadurch zusätzliche Möglichkeiten für den sicheren und skalierbaren Betrieb von A12-Anwendungen. Der Einsatz dieser Images eignet sich besonders für Projekte mit hoher Komplexität. Vanilla Container-Images kapseln die Standardfunktionalität einzelner A12-Komponenten, beschleunigen das Deployment neuer Entwicklungsstände, gewährleisten hohe Performance und sichern die Einhaltung von Security-Standards. In einem ersten Schritt sind Vanilla Container-Images für die Server-Komponente Data Services verfügbar. Die Bereitstellung von Images für weitere Komponenten wie UAA und Workflows ist in Planung.

8. Workflows: Höhere Performance durch manuelle Datensynchronisation

In der Standardkonfiguration synchronisiert die Workflows-Komponente von A12 automatisch alle Dokumentenfelder, die mit der Anmerkung “availableInProcessAs” versehen sind. Neu hinzugefügt wurde die Option, die Datensynchronisation manuell durchzuführen. Dadurch eröffnen sich Möglichkeiten für eine verbesserte Performance, da die Synchronisation nur dann initiiert wird, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Im ersten Schritt muss die automatische Synchronisation deaktiviert werden (mgmtp.a12.workflows.automatic-synchronisation. enabled=false). Im zweiten Schritt lässt sich die Synchronisation durch die Verwendung von syncAvailableFieldsDelegate direkt vor der Nutzung eines Felds in BPMN auslösen.

9. Project Template: Varianten mit zusätzlicher Funktionalität

Das A12 Project Template stellt Entwicklungsteams eine Grundlage bereit, um Projekte zügig und standardisiert aufzusetzen. Neben dem grundlegenden Template sind jetzt auch mehrere Varianten verfügbar. Diese Varianten bieten out-of-the-box zusätzliche Funktionalitäten, die in vielen Projekten benötigt werden, jedoch nicht in allen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert beispielsweise eine Variante, die speziell für den Einsatz von Relationships konfiguriert ist. Eine weitere Variante beinhaltet von Anfang an die Workflows-Komponente. Durch diese Varianten erhalten Projekte zusätzliche Optionen, um die A12 Laufzeitplattform rasch und entsprechend der individuellen Anforderungen einzurichten.

10. Data Distribution – jetzt verfügbar in V1.0 mit ausführlicher Dokumentation

Mithilfe der Data Distribution-Komponente können A12-Anwendungen effektiv für den Offline-Betrieb optimiert werden. Sie ermöglicht eine hochskalierbare Datensynchronisation zwischen einer serverseitigen Infrastruktur und einer potenziell großen Anzahl von Clients, die nicht ständig online sind, insbesondere bei Geschäftsanwendungen auf mobilen Endgeräten. Der Ursprung dieser Komponente liegt in einem E-Commerce-Projekt, in dem sie den Datenabgleich eines weltumspannenden Filialnetzes bewältigte.
Seit ihrer ersten Vorstellung im Oktober 2022 wurde die A12-Komponente kontinuierlich verfeinert und liegt nun in der Version 1.0 vor. Eine neue umfassende Dokumentation zeigt Entwicklungsteams anschaulich, wie die entsprechenden Data Distribution-Bibliotheken im Frontend und im Backend eingesetzt werden können, um A12-Anwendungen um Offline-Fähigkeiten zu erweitern. Data Distribution ist nicht in der A12-Plattform-Lizenz enthalten, kann jedoch bei Bedarf zusätzlich lizenziert werden.

11. Sichere Autorisierung auf Feldebene – UAA Property Authorization unterstützt A12-Dokumente

In zahlreichen Szenarien von Geschäftsanwendungen bestimmt die Benutzerrolle, auf welche Felder eines Datensatzes zugegriffen werden darf. In Webanwendungen müssen derartige Berechtigungen stets auch im Backend explizit überprüft werden, um Sicherheitslücken zu vermeiden. Die OWASP API Security Top 10 führt diesen Fall als sogenannte “Broken Object Property Level Authorization” auf. Die UAA-Komponente von A12 unterstützt diese Absicherung im Backend bereits seit geraumer Zeit mithilfe der Property Authorization. Bisher funktionierte diese Sicherung mit Ressourcen als Java-Objekt, genauer gesagt als Plain Old Java Object (POJO). Nun bietet UAA zusätzlich die out-of-the-box-Unterstützung von Ressourcen als A12-Dokumente. Dadurch wird die Überprüfung entsprechender Berechtigungen im Backend von A12-Anwendungen erheblich erleichtert.
Was die OWASP-Sicherheitsempfehlungen für A12-Anwendungen konkret bedeuten, können Sie in diesem Blog-Beitrag nachlesen.

12. Tree Engine unterstützt Pagination

Mit Hilfe der Tree Engine von A12 lassen sich Daten in einer baumartigen Hierarchie anzeigen. Falls der dahinterliegende Datensatz jedoch sehr umfangreich ist, können auch die Ladezeiten für die Darstellung des Baums sehr hoch sein. Durch die neue modellierbare Paging-Unterstützung lässt sich jetzt einstellen, wie viele Knoten jeweils direkt dargestellt werden. In Anwendungen mit sehr großen baumartigen Strukturen lässt sich dadurch die Performance deutlich verbessern.
Nutzer der Anwendung können weitere oder alle Knoten über die Buttons „Load more“ bzw. „Load all nodes“ einblenden. Die Paging-Unterstützung lässt sich im SME in der Konfiguration eines Baums über die Option „Enable Pagination“ aktivieren. Der Parameter „Page Size“ bestimmt, wie viele Knoten dargestellt werden.

Kurz & knapp: weitere Produkt News in aller Kürze

  • Die vom Kernel-Team im Release 2023.06 eingeführte neue TypeScript API für Validierungen und Berechnungen ist jetzt ausgereift und nicht mehr experimentell.
  • In Kürze wird in der GetA12-Dokumentation eine Anleitung verfügbar sein, wie das A12 Notification Center in Projekte integriert werden kann (Backend, Frontend, Deployment).