Kommentar zum eGovernment Monitor 2025: Was nun geschehen muss

Zuletzt aktualisiert am: 25. September 2025

Von Roland Kreutzer, Leiter Beratung Public Sector, mgm consulting partners

Der gerade erschienene eGovernment Monitor 2025 der Initiative D21 bringt Licht ins Dunkel: Ja, digitale Verwaltungsangebote gibt es mittlerweile zuhauf – aber Bürger:innen und Unternehmen stellen zu Recht fest: Vieles wirkt nach wie vor analog, schwer zugänglich oder nicht vertrauenswürdig. Wenn wir den digitalen Staat ernst nehmen wollen, müssen wir nicht nur „mehr“ liefern, sondern vor allem besser. 

Welche zentralen Kritikpunkte aus der Studie fallen besonders ins Gewicht?

  • Digitale Verwaltungsleistungen sind oft schwer auffindbar. Nutzer*innen wissen nicht, wo und wie sie Leistungen online erledigen können. 
  • Der Registrierungs- und Identifikationsaufwand entmutigt viele. Zu viele Schnittstellen, zu viele Formulare, zu viele Hürden. 
  • Vertrauen in Staat und Verwaltung sinkt – digitale Angebote werden als nicht zuverlässig, nicht nutzerfreundlich wahrgenommen. 
  • Der digitale Zugang allein genügt nicht: Angebote müssen einfach, intuitiv, barrierefrei sein und von echter Nutzerorientierung geleitet werden. 
eGovernment MONITOR 2025: Top 3 Hebel für eine moderne Verwaltung

Meine Einschätzung: Was jetzt passieren muss 

Wenn ich davon ausgehe, was Bürger:innen wollen (und was die Studie zeigt), dann sind diese Schritte essenziell: 

  1. Verbindliche Standards & gemeinsame Architektur: Staatliche Stellen müssen wenige und sinnvolle, für alle Ebenen verbindliche und klar dokumentierte Standards vorgeben, die nicht jede Behörde neu prüfen muss, sondern direkt anwenden kann. Dafür braucht es Mut zur Vereinfachung und den politischen Willen, diese Standards konsequent umzusetzen. 
  1. Mehr Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen: Inselartige Systeme und Lösungen ohne Anschluss an andere Ebenen nützen wenig. Es braucht einen echten Portalverbund, Wiederverwendung und Skalierbarkeit. 
  1. Investition in Nutzermessung und Rückkopplung: Digitale Verwaltungsleistungen müssen regelmäßig mit Nutzerfeedback geprüft und optimiert werden. Hier helfen Tools, Plattformen und agile Prozesse. 
  1. Change Management & Kompetenzen: Technologie allein genügt nicht. Es braucht Kulturwandel in Verwaltungen: Offenheit, Mut zum Experiment, Beteiligung der Mitarbeitenden. Die Digitalisierung ist eine riesige Transformation, die nicht nur IT betrifft, sondern auch die Organisationen 

Wie kann mgm helfen, die Herausforderungen der öffentlichen Verwaltung zu überwinden? 

Als Beratungs‐ und Technologiepartner mit starkem Fokus auf den Public Sector sind wir bei mgm überzeugt: Die Potentiale sind da – wir haben sie gesehen und mit unseren Lösungen starten regelmäßig erfolgreiche Transformationsprojekte. Hier sind vier Hebel, die wir konsequent einsetzen, um genau die Kritikpunkte zu adressieren – und damit echte Fortschritte zu ermöglichen. 

Kritikpunkt Unser Ansatz Was wir konkret tun 
Auffindbarkeit & Übersichtlichkeit Nutzerorientiertes Design + zentrale Plattformen statt Insellösungen Mit unserer A12 Enterprise Low Code Plattform schaffen wir Komponenten, die standardisierte, wiederverwendbare Module liefern: Portale, Dashboards, Services, die in bestehende Verwaltungsportale eingebunden werden können. 
Registrierungs- & Identifikationsaufwand Moderne Identitätslösungen + Integration bestehender Register + Once-Only-Prinzip Integration sicherer Digital-Identitäten, Aufbau von Schnittstellen zu Registern, Prozessberatung für Once-Only-Datenhaltung. 
Vertrauen & Qualität Transparenz, Sicherheit, robuste Softwareprozesse Modellgetriebene Entwicklung, Security by Design, Governance und Qualitätssicherung mit mgm consulting partners. 
Nutzerzentrierung & Barrierefreiheit Designprozesse, UX-Schulungen, Change Management Nutzerinterviews, Prototyping, Usability-Tests; Begleitung organisatorischer Veränderungen für nachhaltige Nutzerorientierung. 
KI-gestützte Verwaltungsprozesse Einsatz von KI für Automatisierung, Text- und Datenanalyse, Entscheidungsunterstützung Wir entwickeln und integrieren KI-Lösungen, z. B. für automatisierte Vorgangsbearbeitung, Chatbots, intelligente Dokumentenklassifikation oder Prognosen. So werden Abläufe schneller, transparenter und ressourcenschonender – stets DSGVO-konform und erklärbar. 
Strategie & Organisationsentwicklung Ganzheitliche Digitalstrategien und Governance-Modelle Wir unterstützen Ministerien, Landes- und Kommunalverwaltungen bei der Entwicklung digitaler Zielbilder, Roadmaps und Umsetzungsstrategien – inklusive Budget- und Fördermittelplanung. 
Schulungs- & Kompetenzprogramme Aufbau digitaler Skills in Verwaltungsteams Von agilen Methoden bis zu KI-Grundlagen: Wir konzipieren Weiterbildungsprogramme, damit Mitarbeitende die neuen Systeme nicht nur nutzen, sondern aktiv weiterentwickeln können. 

Wir sehen wir uns in der Verantwortung – und als Partner – genau bei diesen Herausforderungen Brückenbauer zu sein. Mit unserer gebündelten Expertise in Beratung, Organisation, technischer Umsetzung und Nachhaltigkeit können wir Verwaltungen helfen, den Erwartungen der Bürger*innen nicht nur gerecht zu werden, sondern Vertrauen zurückzugewinnen. Denn Fortschritt ist nicht, wenn Angebote existieren, sondern wenn sie wirken – einfach, sicher, verständlich und nutzbar. 

Hier finden Sie alle Infos zu unseren Leistungen für den Public Sector.

Roland Kreutzer
Roland Kreutzer ist Partner bei mgm consulting partners und verantwortet den Bereich Public Sector. Seit fast 20 Jahren berät er Bund, Länder und öffentliche Unternehmen zu Strategie, Organisation sowie Transformation und Digitalisierung der Verwaltung. Er vertritt mgm im Kompetenznetzwerk Digitale Verwaltung (NEGZ) und ist dort seit 2022 Vorstandsmitglied.