Softwaretest-Umfrage 2024: Was die Studie über Trends, Werkzeuge und Testmanagement in der Region DACH verrät

Zuletzt aktualisiert am: 31. Oktober 2025

Auf dem German Testing Day 2025 hatte das Produktteam des Q12-TMT Test Management Tool die Gelegenheit, Prof. Dr. Karin Vosseberg, eine der Herausgeberinnen der Studie „Umfrage 2024, Softwaretest in Praxis und Forschung“, persönlich zu treffen und die Ergebnisse der aktuellen Studie zum Thema Softwaretest kennenzulernen. In diesem Beitrag erörtern wir ausgewählte Ergebnisse der Studie im Praxiskontext.

Die Studie „Softwaretest in Praxis und Forschung“ ist eine Kooperation der Hochschule Bremerhaven, der Technischen Hochschule Köln, der Technischen Hochschule Aschaffenburg, des German Testing Board und des Austrian Testing Board. Die Untersuchung beleuchtet praxisnah die Herausforderungen, Trends und Erfolgsfaktoren im Softwaretesting, Qualitätsmanagement und Test-Management im deutschsprachigen Raum.

Wie steht es um den Einsatz von Testmanagement-Tools?

Ein besonders bemerkenswerter Befund der Studie ist, dass klassische Testmanagement-Werkzeuge nach wie vor nur in jedem zweiten Softwareprojekt genutzt werden (S. 36). Angesichts der Komplexität moderner Softwarelandschaften überrascht dieser Wert, denn fehlendes Tooling führt zwangsläufig zu höherem manuellem Aufwand bei Testfällen, Testdaten und Testreports.

Berichte aus Kundenprojekten bestätigen dieses Ergebnis: Wo strukturiertes Test-Management fehlt, entstehen Ineffizienzen und Risiken. Nach der Etablierung integrierter Werkzeuge hingegen erleichtern diese nicht nur Planung und Nachverfolgbarkeit, sondern auch die Priorisierung nach Risiko und Wertbeitrag.

Warum sinkt die Zahl der Testmanager und QA-Fachkräfte?

Die Umfrage zeigt, dass der Anteil von Testmanagement-Verantwortlichen unter den Befragten nur noch 10,8 % beträgt (S.8), im Gegensatz zu knapp 28 % vor zehn Jahren (S.9). Zudem verzeichnet die Studie eine kontinuierliche Abnahme von Testenden über die Jahre. Dies verdeutlicht eine Tendenz, die auch das Q12-TMT Team beobachtet: Ressourcen im QA-Bereich sind knapp und häufig nicht im gleichen Maß verfügbar wie der stetige Bedarf.

Dies führt zu Belastungsspitzen, wenn Releasezyklen kürzer werden und Qualität dennoch abgesichert werden muss. Gerade hier zeigt sich, wie wichtig eine risikobasierte Teststrategie ist, um vorhandene Kapazitäten optimal einzusetzen.

Mehr Informationen zu risikobasiertem Testen liefert das Webinar “Risikobasiertes Testen von Software”.

Welche Rolle spielt Erfahrung im Qualitätsmanagement?

Die Studie verweist darauf, dass fehlende Erfahrung im Testumfeld negative Auswirkungen auf die Effizienz von Reviews und Qualitätssicherungsmaßnahmen hat (S.16). Artefakte wie Testumgebungen oder Projektplanungsergebnisse werden seltener überprüft als Code oder Anforderungen – ein Hinweis auf Wissens- und Erfahrungsdefizite.

Das Q12-TMT Team beobachtet in Projekten ähnliche Effekte: Fehlende Erfahrung kann zu Verzögerungen bei Fehlererkennung (manuelles Testen) bzw. Ergebnisinterpretation (automatisiertes Testen) führen. Mit geeignetem Tooling und klaren Prozessen lassen sich diese Defizite jedoch abfedern, indem Best Practices standardisiert und für alle Beteiligten verfügbar gemacht werden.

Beispiel Versionierung von Testfällen im Test Management Tool als Best-Practice: Warum Versionierung eine wichtige Rolle für Test-Teams spielt, um fehlende Erfahrungen wett zu machen, wird im Artikel “Erfolgreiches Testmanagement mit nachhaltiger Versionierung” erläutert.

Wie wichtig ist Kollaboration für erfolgreiche Softwaretests?

Die Studie betont mehrfach die Rolle von Zusammenarbeit, etwa in Reviews oder bei Weiterbildung und Communities (S. 14–17). Der Aspekt der Kollaboration ist damit als Erfolgsfaktor belegt.

Das Q12-TMT Team ergänzt: Kollaboration allein reicht nicht aus. Erst in Kombination mit methodischer Testplanung, transparentem Tooling und klarer Verantwortlichkeit entfaltet Zusammenarbeit ihren vollen Wert für die Qualitätssicherung.

Welche Punkte sieht das Q12-TMT Team kritisch?

Zwei Punkte der Studie bewertet das Q12-TMT Team kritisch.

Testautomatisierung als vermeintliche Lösung

Die Studie hebt Testautomatisierung stark als Mittel gegen Ressourcenknappheit hervor. Automatisierung ist zwar essenziell, birgt aber Risiken, wenn sie als Allheilmittel verstanden wird. Testautomatisierung bringt eigene Anforderungen mit sich – etwa in Bezug auf Wartung, die Interpretation von Ergebnissen sowie ein erweitertes Skillset der Testautomatisierer. Erst wenn diese Faktoren berücksichtigt werden und Testautomatisierung in ein gutes Test-Management eingebettet ist, entfaltet sie ihren vollen Nutzen.

Unterschätzung des Organisations-Aspektes

Die Studie fokussiert stark auf operative Sichtweisen. Aus unserer Sicht sollte das strategische Management – insbesondere in Priorisierung und Ressourcensteuerung – stärker betont werden.

Fazit: Welche Erkenntnisse liefert die Studie für die Zukunft des Softwaretestens?

Die Softwaretest-Umfrage 2024 ist eine absolute Leseempfehlung für die QA-Community im DACH-Raum. Sie liefert wertvolle Einblicke in Rollenveränderungen, Ressourcensituation, Kollaboration und Tool-Nutzung im QA-Umfeld. Viele Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen des Q12-TMT Teams: die Knappheit an QA-Ressourcen, der Rückgang klassischer Testmanager-Rollen sowie die unzureichende Tool-Unterstützung in Projekten.

Das Q12-TMT Team hält fest: Mit gutem Tooling, risikobasierter Teststrategie und einer bewussten Verbindung von Kollaboration und Management lassen sich die künftigen Herausforderungen im Qualitätsmanagement erfolgreich meistern.

Q12-TMT Test Management Tool

Das Q12-TMT Test Management Tool für professionelles Software-Testmanagement, bringt Transparenz und Geschwindigkeit ins Testmanagement. Entwickelt von Experten für Experten – mit intelligenten Workflows, die den Testaufwand spürbar senken.

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Oliver Storch
Oliver Storch ist Projektleiter und Produktmanager bei mgm technology partners und seit fast 20 Jahren in der Softwareentwicklung tätig. Er hat Projekte in Branchen wie Automotive, Luftfahrt, Medien, Energie, öffentliche Verwaltung und E-Commerce geleitet. Sein Fokus liegt auf Projektmanagement, agilen Methoden und Produktentwicklung, verbunden mit fundierter Expertise in Softwareprozessen und Qualitätssicherung.