Risikobewertungen gehören zu den zentralen Aufgaben im Softwaretesting. Sie helfen, den Fokus auf besonders kritische Stellen zu lenken – sei es beim manuellen Testen oder bei der Pflege automatisierter Testfälle. In vielen Projekten wird diese Bewertung zu Beginn, etwa bei der Einführung eines neuen Produkts oder Features, integriert. In der späteren Produktivphase unterbleibt sie jedoch häufig – schlicht aus Zeitgründen.
Ein neuer Ansatz aus dem Q12-TMT-Umfeld vereinfacht diesen Prozess und macht ihn nachhaltig nutzbar. Die Idee: Ein algorithmusbasiertes Verfahren, das Testfälle automatisiert hinsichtlich ihrer Fehleranfälligkeit und Auswirkungen bewertet.
Die automatisierte Risikobewertung in Q12-TMT basiert auf zwei zentralen Kriterien:
- Fehlerwahrscheinlichkeit (Likelihood): Diese ergibt sich aus der strukturellen Komplexität eines Testfalls. Enthält ein Test viele Schritte, verschachtelte Abläufe oder komplexe Vorbedingungen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme auftreten.
- Auswirkungsschwere (Impact): Hier wird ein schlüsselwortbasierter Ansatz verwendet. Enthält ein Test bestimmte Begriffe wie „Login“, „Payment“ oder „Delet“, fließt dies in die Bewertung ein. Die hinterlegte Priorität des Testfalls wird ebenfalls berücksichtigt.
Der Vorteil: Auch nach dem initialen Setup kann die Risikoübersicht jederzeit abgerufen und aktualisiert werden – ohne zusätzlichen Abstimmungsaufwand. Projektteams erhalten Hinweise auf mögliche Problembereiche und können ihre Teststrategie entsprechend anpassen.
Gleichzeitig bleibt Raum für manuelle Ergänzungen: Einzelne Bewertungen können jederzeit angepasst oder durch Expertenwissen ergänzt werden. Der automatisierte Vorschlag dient so als Ausgangspunkt für eine fundierte Diskussion im Team.
Das neue Feature zur Risikobewertung steht ab sofort im Q12-TMT Test Management Tool bereit.