Mit dem Förderfinder legt das Bayerische Staatsministerium für Digitales eine entscheidende Grundlage für die Digitalisierung des Förderwesens. Das Umsetzungsprojekt umfasst die Entwicklung eines bundesweiten Datenstandards für Förderleistungen, eines Redaktionstools für die einfache Datenerfassung und einer Suchkomponente für die bessere Auffindbarkeit von Förderleistungen. mgm unterstützt das Ministerium bei der fachlichen und technischen Konzeption, der technischen Implementierung sowie Projektorganisation, Kommunikation und Rollout.

Kurz & knapp

  • Bayerische Staatsregierung modernisiert Förderwesen
  • EfA-Projekt “Förderfinder” soll deutschlandweit gemeinsame Datenbasis schaffen
  • Zwei Kernkomponeneten der Förderfinder-Suite: Redaktionstool und Suchkomponente

Ob als Bürger, Unternehmen, Selbständige oder staatliche Institution – die Suche nach passenden Förderleistungen gestaltet sich derzeit äußerst mühsam. Bund, Länder, Städte und Kommunen können jeweils Anlaufpunkte sein und als Fördergeber agieren. Bislang gibt es keine verlässliche und komfortable Online-Suche für alle verfügbaren Förderleistungen. Ein Grund dafür ist das Fehlen eines ausreichend detaillierten fachlichen Datenstandards, der eine strukturierte Beschreibung ganz unterschiedlicher Förderangebote ermöglicht. Die Suchmöglichkeiten sind dadurch stark eingeschränkt. Genau hier setzt das „Einer für Alle“-Projekt (EfA) Förderfinder an. Es zielt darauf ab, die Voraussetzungen für eine deutschlandweit gemeinsame Datenbasis zu schaffen und darauf aufbauend eine effektive Fördersuche zu entwickeln.

„Standards sind der Schlüssel für eine nachhaltige Umsetzung von OZG- und Verwaltungsleistungen. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit dem Bayerischen Digitalministerium im Förderfinder-Projekt so einen wichtigen Grundstein für die Digitalisierung des Förderwesens legen zu können“, sagt Till Gartner, Mitglied der Geschäftsleitung der mgm technology partners. Das Bayerische Staatsministerium für Digitales wird durch mgm als IT-Dienstleister bei der Entwicklung, Pilotierung und Verbreitung einer modular aufgebauten Förderfinder-Suite unterstützt.

Redaktionstool für einfache Datenerfassung

Die grundlegenden Ideen des Projekts stammen aus der Arbeit des OZG-Themenfelds Forschung & Förderung, das vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) als federführendes Bundesressort und Bayern als federführendes Bundesland geleitet wird. Im Rahmen der im Themenfeld durchgeführten Digitalisierungslabore wurde schnell klar: Die vorhandene Infrastruktur ist für eine effektive und komfortable Fördersuche nicht ausreichend. Es muss ein fachlicher Datenstandard her, der Förderleistungen strukturiert beschreibt und etwa auch eine Filterung nach Zuwendungsvoraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten erlaubt.

Um Fördergebern eine schnelle und komfortable Datenerfassung von Förderleistungen nach der Struktur des neu entwickelten Standards zu ermöglichen, beinhaltet die in Entwicklung befindliche Förderfinder-Suite ein Redaktionstool. Es basiert auf der Enterprise Low Code Plattform A12. Dadurch können sich auch Verwaltungsmitarbeitende der fördernden Institutionen direkt in die Entwicklung einbringen, da die fachlichen Zusammenhänge der Software nicht programmiert, sondern modelliert werden. A12 stellt dafür spezielle Editoren bereit, mit denen sich fachliche Zusammenhänge sowie komplexe Validierungsregeln für Eingaben in Formularen definieren lassen. So wird eine schnelle Entwicklung und eine hohe Datenqualität der Förderleistungsbeschreibungen sichergestellt. Letztere ist der Garant für ein lückenloses Sucherlebnis. 

Suchkomponente auf Basis von Open Source-Technologie

Ein weiterer Bestandteil der Förderfinder-Suite ist eine benutzerfreundliche Suchkomponente, welche die Möglichkeiten des neuen Datenstandards ausreizt. Sie setzt auf die Open Source-Plattform Apache Solr und bietet alle gängigen Standards, die Nutzer auch aus dem E-Commerce kennen. Dazu gehören unter anderem eine hochperformante Volltextsuche, Facetten-Navigation, Auto-Vervollständigung, sowie Vorschläge ähnlicher Inhalte. Die Technologie ist beispielsweise auch bei eBay, Instagram und Netflix im Einsatz.

Alle Komponenten der modularen Förderfinder-Suite sind von Anfang an für eine flexible Nachnutzung ausgelegt. So lassen sie sich einerseits mit der bestehenden Förderdateninfrastruktur kombinieren, die einige Bundesländer bereits aufgebaut haben. Andererseits bildet die Förderfinder-Suite auch alle wesentlichen Schritte von der Datenerfassung von Förderleistungen über die Datenablage bis zur Suche eigenständig ab. Das Projekt bildet das Fundament für eine weitergehende, ganzheitliche Digitalisierung des Förderwesens und kann auch als Basis für eine vereinfachte Antragsstellung und Bearbeitung dienen.

Weitere Informationen: